Die 5 häufigsten Verhandlungsfehler im Einkauf – und wie Sie sie vermeiden

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Top 5 Verhandlungsfehler im Einkauf

Auch erfahrene Einkäufer tappen in typische Fallen: unklare Zieldefinitionen, verspätete Einbindung, fehlende Datenbasis oder übertriebene Prozessstrenge. Diese fünf Fehler kosten Margen, Zeit und Verhandlungsmacht – und lassen sich durch strukturiertes Vorgehen leicht vermeiden.

1. Lieferantenangebot abwarten statt Zielpreis setzen

Fehler: Viele Einkäufer warten, bis der Lieferant ein Angebot abgibt – und verlieren damit den Preisanker. Lösung: Nutzen Sie Cost-Engineering (Should-Costing), um die Kostenstruktur transparenter zu machen und den realistischen Zielpreis selbst festzulegen. So verhandeln Sie auf Kostenebene statt Rabatte zu betteln. Ergebnis: höhere Verhandlungsperformance, nachhaltige Einsparungen und messbare Wettbewerbsvorteile im Einkauf.

2. Fachabteilungen nicht frühzeitig einbinden

Fehler: Late Involvement zementiert Budgets und Spezifikationen. Ohne Cross-Functional Alignment senden Teams uneinheitliche Signale an den Lieferanten. Lösung: Binden Sie Stakeholder früh ein und stärken Sie Ihre Position durch gemeinsame Zieldefinitionen und klare Governance. So steigern Sie Effizienz, Transparenz und Akzeptanz innerhalb des Einkaufsteams – eine Kernvoraussetzung für professionelles Lieferantenmanagement.

3. Verhandlungsspielraum intern beschneiden

Fehler: Überregulierte Prozesse und starre Compliance-Richtlinien blockieren Verhandlungsfreiheit und Tempo. Lösung: Etablieren Sie schlanke Governance-Strukturen und definieren Sie bewusste Freiräume für innovative Preismodelle. Strategische Flexibilität ist kein Compliance-Verstoß, sondern eine Voraussetzung für echte Verhandlungsmacht und Kostenoptimierung.

4. Unklare oder nicht priorisierte Verhandlungsziele

Fehler: „Rabatt rausholen“ ersetzt oft eine klare Verhandlungsstrategie. Ohne Zielkorridor, Prioritäten und Szenario-Denken verlaufen Gespräche im Kreis. Lösung: Definieren Sie messbare KPIs und Szenarien – z. B. Must-Haves vs. Nice-to-Haves – und bereiten Sie Argumente mit Zahlen, Daten und Fakten vor. So steuern Sie Verhandlungen aktiv und machen Ergebnisse planbar und skalierbar.

5. Einsparung als einzige KPI definieren

Fehler: Kurzfristige Rabatt-Fokussierung (Dopamin-Discount-Falle) ignoriert Total Cost of Ownership und Lieferantenperformance. Lösung: Bewerten Sie Verhandlungen ganzheitlich – inklusive Lieferstabilität, Innovation, Servicelevel und Risikominimierung. Wer den Gesamtwert betrachtet, erzielt nachhaltige Wertschöpfung und reduziert Kosten entlang der gesamten Supply Chain.